„Same procedure as last year“ oder

die 73. Boßeltour der Hermann-Schröder-Riege des Vegesacker Turnvereins

Der 20. Januar ist kalt, aber irgendjemand hatte Sonne von oben bestellt und so trafen sich auch in diesem Jahr Alt und Jung früh morgens an der Vegesacker Fähre. Die ersten kreischenden Möwen des Morgens wittern, dass es ein besonderer Tag sein musste: die 73. Bosseltour des VTV war angesagt. Der Elbsegler sitzt auf dem Kopf, Hände werden geschüttelt und freudige Worte des Wiedersehens gewechselt, bevor die knapp 50 Personen an Bord der Fähre Lemwerder 1 gehen. Nach der kurzen Überfahrt auf die andere Weserseite, wartet bereits der Bus, der die Sportler nach Munderloh im Oldenburger Hinterland bringt. Leicht neidisch schielen die internationalen Teilnehmer der letzten Bossel-Weltmeisterschaft – sie fand 2016 in Holland statt – an diesem Tag in den Norden Deutschlands. Auf der Fahrt findet die mit Spannung erwartete Benennung der Mannschaftsführer statt und während die einzelnen Namen der Spieler den Teams zugelost und laut aufgerufen werden, geht immer wieder ein Raunen durch die Menge. Schon hier können die Weichen für Sieg oder Niederlage gestellt werden. Bei herrlichem Wetter begann dann nach der Ankunft aller Spieler der Wettkampf. Die meist engen Partien wurden auch in diesem Jahr durch eine gewisse Schlitzohrigkeit, enormen sportlichen Einsatz und die ein oder auch andere Glückssträhne entschieden, wobei natürlich wie immer auch die Teamzusammensetzung, die Beschaffenheit des Untergunds und die einfältigen Ablenkungsmanöver der gegnerischen Teams eine entscheidende Rolle spielten. Den ersten Platz belegte in diesem Jahr das Team um Mannschaftsführer Jens Bartnick, während die Teams von Alfred Schölles und Andreas Messer auf den Plätzen zwei und drei folgten.